St. Kanzian

KÄRNTNER KREUZWEG IN STEIN IM JAUNTAL
KULTURWANDERWEG AUF DER GRACARCA



Die Ferienregion Klopeiner See – Turner See gehört zur Gemeinde St. Kanzian und liegt südlich der Drau in der offenen und heiteren Hügellandschaft des Jauntales. Diese herrlichen Badeseen in rund 440 m Meereshöhe verdanken ihre Entstehung der letzten Eiszeit. Gleichzeitig bildete sich aus Tertiärkonglomerat das bewaldete Bergland an der Süd- und Westseite des Klopeiner Sees. Zahlreiche vorgeschichtliche und römerzeitliche Funde auf der Gracarca und am Steiner Berg belegen eine kontinuierliche Besiedlung des Gebietes ab der Hallstattzeit (ca. 900 vor Christus). Im Hochmittelalter stand auf der erhöhten Kuppe des Georgibergl (625 m) eine herzogliche Burg und eine kleine Kirche, die zwischen 1060 und 1070 erstmals urkundlich erwähnt wird. Die Siedlungen am Fuße dieses Gebirgsstockes erhielten damals die Namen Ober- bzw. Unterburg. Kunstgeschichtlich höchst bedeutend ist auch die Ortschaft Grabelsdorf südlich des Klopeiner Sees, wo sich in der Nähe der Filialkirche St. Daniel wichtige archäologische Ausgrabungsstätten befinden. Im 13. Jahrhundert wird der Klopeiner See nach dem Kirchenpatrozinium sogar St. Georgs See genannt. Später setzte sich jedoch für die Bezeichnung des Gewässers die weiter nördlich gelegene Ortschaft Klopein durch. Wegen seines herrlichen Ausblicks als nahes Wanderziel bei den Urlaubern besonders beliebt ist der 662 Meter hohe Kitzelberg westlich des Sees.
Die ersten Anfänge des Fremdenverkehrs am Klopeiner See entwickelten sich im späten 19. Jahrhundert in Unterburg in der Nähe des Südostufers. Schon 1884 hat man den See wegen seiner ruhigen Lage, der reinen Luft, dem bis zu 28 Grad warmen Wasser und seinen Geh- und Schwimmbädern als ausgezeichneten Kurort für Brust- und Lungenkranke empfohlen. Die gründerzeitlichen Villen hatten allerdings insgesamt nur eine Kapazität von 40 Betten. Den Anfang direkt am See machte die Pension von Martin Wertheimstein mit 16 Zimmern. Im Jahre 1904 gründete der Pionier des Fremdenverkehrs am Klopeiner See, Hauptmann Eugen Pohl (1871-1953), einen örtlichen Verschönerungsverein, der die Infrastruktur verbesserte und verschiedene Veranstaltungen für die Gäste durchführte. Die jugoslawische Besatzung in Südkärnten 1918-1920 und die allgemein schlechte Wirtschaftslage Österreichs hemmten allerdings die Entwicklung des Tourismus. Ein wichtiger Leitbetrieb war das ab 1921 mit der Villa Martin fusionierte Erholungsheim für Beamte der Creditanstalt für Handel und Gewerbe in Wien. In den frühen dreißiger Jahren entstanden dann am nordwestlichen Seeufer die ersten großen Beherbergungsbetriebe: Hotel Obir, Amerika und Kärntnerhof. Durch den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 wurde der Klopeiner See auch dem deutschen Publikum bekannt. Damals standen am See rund 650 Betten zur Verfügung. 1950 kam es schließlich zum Ankauf des Klopeiner Sees vom Stift St. Paul durch die öffentliche Hand und erst nach dem Staatsvertrag 1955 begann der kometenhafte Aufstieg des Sommerfremdenverkehrs am Klopeiner Sees. Die Ferienregion erreichte in der Saison 1991 mit rund 16.500 Betten über 1,2 Mio. Nächtigungen und lag damit kärntenweit an der Spitze. Die rasante Expansion des Tourismusgewerbes führte aber in der Folge zu negativen Massierungstendenzen, einer zu dichten Verbauung in Ufernähe und zu beträchtlichen Verkehrsproblemen. Durch rechtzeitige Umweltmaßnahmen wie dem Bau einer Ringkanalisation und Tiefenwasserableitung konnte man die Trinkwasserqualität des Sees jedoch sicherstellen. Heute ist der Klopeiner See mit 65 Tennisplätzen, 3 Surfschulen, einem Golfplatz einer Reithalle und einer Fülle von kulturellen Angeboten zu einem beliebten internationalen Urlaubsziel geworden.

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Tourismus-Info-Center
Schulstraße 10
9122 Seelach am Klopeiner See
Tel.: 04239 2222-0

E-mail:
klopeinersee@aon.at
info@klopeinersee.at

Links
www.klopeinersee.at
www.turnersee.at

KULTURWANDERWEG AUF DER GRACARCA



Fundstücke keltischer Kultur zeigt das von einem ehrenamtlichen Verein betreute Keltenmuseum Gracarca.
Vorgeschichtliche und römerzeitliche Funde belegen eine Besiedelung des Gebietes rund um den Klopeiner Sees von der Kupferzeit bis ins frühe Mittelalter. Hier hat man auch ein gut gut erhaltenes Grab eines Karantanenfürsten aus dem 8. Jahrhundert ausgegraben. Vom Grund des Klopeiner Sees wurde erst kürzlich ein römerzeitlicher Einbaum geborgen, der auf die Bedeutung des Fischfanges in dieser Region verweist.
Vom Museum aus kann man über einen Rundwanderweg das Ausgrabungsgelände und die beiden Kirche St. Georg und St. Daniel.
Schon im Namen des langgestreckten Höhenrücken der Gracarca steckt die Erinnerung an eine Burg. Ausgrabungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass hier schon vor 4000 Jahren zur Bronzezeit eine mit Erdwällen befestigte Siedlung bestand. Zur Hallstattzeit vor rund 2.500 Jahren gab es ein kompliziertes System von Terrassen und Befestigungen, das im Zuge der Pax Romana nach der Zeitenwende verlassen wurde. Erst im Frühmittelalter gab es mit dem Grab eines awarischern Kriegers am Südabhang der Gracarca wieder archäologische Spuren. Wiewohl am Gelände nicht mehr viel zu erkennen ist, informieren an verschiedenen Stellen Hinweistafeln mit Rekonstruktionen und erläuternden Texten über das hiesige Leben in prähistorischer Zeit.
Weitere geschichtliche und kulturelle Hinweise sind im Tourismusinformationszentrum erhältlich. Während der Sommersaison werden im neu errichteten Veranstaltungszentrum K3 in St. Kanzian in einer Schauvitrine auch einzelne antike und frühmittelalterliche Fundgegenstände von der Gracarca präsentiert.

Hinweis:
Wichtige Fundstücke von der Gracarca befinden sich auch im Landesmuseum Kärnten
Museumgasse 2
9021 Klagenfurt
www.landesmuseum-ktn.at

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Römischer Einbaum

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Keltenmuseum Gracarca
Klopeiner See-Unterburg
Georgibergstraße 22
9122 St.Kanzian

Tel.: 0664/34 00 138
oder 0676/36 48 744
Tel.: 0 42 39/400 70
Fax: 04239/20 56 12

Öffnungszeiten:
Das Museum hat derzeit nicht geöffnet,
an einer Neukonzeption wird gearbeitet.

Links:
www.keltenmuseum.klopein.at

E-mail:
keltenmuseum@klopein.at

KÄRNTNER KREUZWEG IN STEIN IM JAUNTAL

Mit Werken von Werner Lössl, Karl Schüßler, Valentin Oman,
Karl Vouk, Josef Stefan, Reimo Wukounig, Stefan Gyurko,
Ernst Gradischnig, Gertrud Weiss-Richter, Kiki Kogelnik,
Jože Boschitz, Karl Brandstätter, Franz Brandl und Jan Puinbroek.



Der Burgfelsen von Stein im Jauntal am rechten Drauufer bei St. Kanzian am Klopeiner See ist eine bis in die Spätantike zurückreichende Kulturstätte. Hildegard von Stein ist neben der heiligen Hemma von Gurk die bekannteste Volksheilige Kärntens. Das Zentrum ihrer Verehrung befindet sich bei der Pfarre St. Laurentius in Stein, wo alljährlich am Sonntag nach dem Festtag der hl. Agathe das sogenannte Strietzelwerfen stattfindet. Dabei werden vom Balkon der ehemaligen Burgmeierei aus kleine Roggenmehlsemmel in die wartende Volksmenge geworfen. Diese geweihten Agathenstriezel sollen gegen Krankheiten bei Mensch und Tier helfen und das Haus vor Blitz und Feuer schützen. Diese alte Volksbrauch hat seine Wurzeln Wurzeln vielleicht in den in unserer Region weit verbreiteten heidnischen Toten- und Fruchtbarkeitsriten. Bei soviel historischer Tradition war es für eine professionele touristische Vermarktung selbstverständlich auch notwendig, dem im Laufe der Zeit immer mehr und mehr verfallenden Kreuzweg der Kirche von Stein im Jauntal seine einstige Vielfalt und Schönheit wiederzugeben. Es wurde versucht, 14 Künstlerinnen und Künstler für die Gestaltung dieses Kreuzweges zu gewinnen, die im Kärntner Unterland geboren sind oder eine Beziehung zu diesem wunderschönen Teil Kärntens haben. Jede Station wurde von einer anderen Persönlichkeit gestaltet. Die liturgischen Inhalte der einzelnen Stationen des Leidensweges Christi sind vorgegeben, die künstlerische Auseinandersetzung war frei. Ein derartiger Kreuzweg als Gemeinschaftswerk vieler Kärntner Künstler ist in dieser Form in Kärnten einzigartig. So ist vor Ort eine Art Kärntner Kunstausstellung zeitgenössischen Bildschaffens entstanden, die sich als Anziehungspunkt und weiteres Angebot in der Tourismusgemeinde St. Kanzian am Klopeiner See für Gäste und Einheimische versteht. Der Kärntner Kreuzweg von Stein im Jauntal ist ein interessanter Versuch, individuelles künstlerisches Schaffen für eine gemeinsame Aufgabe zu vereinigen. Alle, die dabei mitgestaltet haben, sind überzeugt, dass es gelungen ist.



Kärntner zum Stein im Jauntal
Abschluss und Höhepunkt des Kärntner Kreuzweges bildet seit 1996 der von Kiki Kogelnik (1935–1997) geschaffene moderne Totentanz im Inneren des Karners der Lorenzkirche. Die international arrivierte Bleiburger Pop-art-Künstlerin kritisiert durch die Gegenüberstellung von Tier und Menschenskeletten vor allem die drohende Umweltzerstörung. Über die Entstehungsgeschichte und kunsthistorische Bedeutung dieser letzten großen Arbeit von Kiki Kogelnik informiert ein umfassendes Buch aus dem Hermagoras-Verlag in Klagenfurt.

Hinweis:
Wenn Sie sich für weitere Arbeiten von Kiki Kogelnik interessieren, besuchen Sie auch den Heimatort der Künstlerin, Bleiburg, wo Sie gegenüber ihrem Elternhaus den Freyungsbrunnen und in der Goiginger-Kaserne eine Stiegenhausgestaltung der Künstlerin bewundern können.

Kreuzweg

Kreuzweg-Kuenstler

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